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Vom Kollegen zum Vorgesetzten – Was du beim Wechsel vom Mitarbeiter zur Führungskraft beachten solltest

Vom Kollegen zum Vorgesetzten – Sieht so deine persönliche Berufsplanung aus? Dann mach dir eins bewusst: „Führungskraft“ ist nicht nur ein Titel, der auf dem Papier steht. Es ist vor allem eine Anerkennung, die dir im Alltag von den Kollegen zuteil wird. Sie sind es, die dich anerkennen müssen, damit deine Rolle Erfolg hat. Und jeder kennt Geschichten von fürchterlichen Chefs, die „es“ geschafft haben und nun allen das Leben zur Hölle machen. Sie waren zwar super Fachkräfte, aber können nicht mit Menschen umgehen. .

Dabei passiert der Sprung vom Mitarbeiter zur Führungskraft nicht plötzlich. Du musst dich immer wieder mit dir, deinen Zielen und deinen Möglichkeiten im Unternehmen und in der Branche auseinandersetzen. Und genau dabei helfe ich dir in diesem Artikel.

Mit diesem Leitfaden wirst du vom Kollegen zum Vorgesetzten

Wie wird man eigentlich vom Kollegen zum Vorgesetzten? Zunächst mal: Fast alle Eigenschaften, die eine Führungskraft benötigt, sind erlernbar. Ein bisschen Talent, viel harte Arbeit und Willenskraft sind wichtige Voraussetzungen. All das kannst du dir aneignen, wenn du wirklich davon überzeugt bist, dass die Führungslaufbahn der richtige Weg für dich ist.

Mach dir klar: Nicht jeder sind ist zur Führungskraft geboren. Unternehmen funktionieren ja gerade deshalb, weil verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen bereit sind, die Aufgaben zu übernehmen, die optimal zu ihnen passen. Mit diesem Artikel kannst du gründlich reflektieren, ob die Führungslaufbahn richtig für dich ist und ob du Lust dazu hast, vom Kollegen zum Vorgesetzten zu werden. Begeben wir uns auf eine Entdeckungsreise in deine eigene Persönlichkeit.

Unterschiede zwischen Mitarbeitern und Führungskräften

Denk mal drüber nach: Wie lässt sich der Sprung vom Mitarbeiter zur Führungskraft optimal bewerkstelligen? Fällt dir was auf? Wir sollten beide Positionen erst einmal definieren. Als Mitarbeiter verstehe ich in diesem Artikel eine Person, die erfolgreich eine Berufsausbildung oder ein Studium absolviert hat und vor dem Hintergrund dieser Qualifikation in einem Unternehmen angestellt ist. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um kaufmännische oder technische Aufgaben im Unternehmen.

Wenn wir von einer Führungskraft sprechen, dann ist damit natürlich ebenfalls ein Mitarbeiter in einem Unternehmen gemeint. Wir haben aber jemanden im Kopf, der eindeutige Führungsaufgaben wahrnimmt. Häufig wird dies vor dem Hintergrund der Personal- oder Budgetverantwortung definiert. Eine andere Bezugsgröße ist der prozentuale Anteil der Arbeitszeit, die für Führungsaufgaben reserviert ist.

Führungskräfte benötigen immer eine Vision, auf die sie ihren Geist und ihre Kreativität konzentrieren können. Und sie müssen in der Lage sein, diese Vision anderen zu vermitteln. Sie müssen Glaubwürdigkeit und Konsistenz ausstrahlen, um ihre Mitarbeiter mitzuziehen. Charisma ist dabei sehr hilfreich. Und auch wenn dies auf den ersten Blick wie ein Widerspruch wirkt: Führungskräfte müssen sich ihrer eigenen Schwächen bewusst sein und offensiv damit umgehen können.

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Führungskompetenz ist lernbar

Werden wir als Führungskräfte geboren oder können wir die hierzu erforderlichen Eigenschaften erlernen? Der bekannte US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Warren Gameliel Bennis galt als führende Autorität in Sachen Organisationsentwicklung. Er beriet vier Präsidenten der USA und lehrte an verschiedenen Universitäten. Sein Buch „Leaders“ wird als Standardwerk im Bereich Führungstheorie betrachtet und vertritt eine klare Auffassung: Führung ist eine erlernbare Fähigkeit.

Wer Energie und Arbeit investiert, der kann die Entwicklung von der Fachkraft zur Führungskraft erfolgreich absolvieren. Kernstück der Theorien von Warren Bennis ist seine Differenzierung zwischen Managern und Führern. Oft werden diese Begriffe synonym verwendet. Bennis zeigt aber deutlich auf, welche spezifischen Unterschiede zwischen beiden Berufsgruppen bestehen.

Die nähere Betrachtung der wichtigsten Unterscheidungskriterien zeigt dir ziemlich deutlich, an welchen Bereichen du arbeiten musst, wenn du dich zur Führungskraft entwickeln willst. Schauen wir uns die verschiedenen Themen deshalb einmal kurz an.

Die Unterscheidung zwischen Managern und Führern

Während der Manager eine bestehende Struktur lediglich verwaltet, ist der Führer in der Lage, diese zu erneuern. Er entwickelt Neues und arbeitet damit kreativ. Der Manager ist eher damit beschäftigt, Bestehendes zu erhalten und zu konservieren. Dazu konzentriert er sich auf Systeme und auf Strukturen. Im Gegensatz dazu liegt der Fokus des Führers eher auf den Menschen. Der Manager arbeitet vor allem mit Instrumenten der Kontrolle. Der Führer setzt stattdessen auf Vertrauen.

Warren Bennis kommt insgesamt zu dem Schluss, dass es sich beim Manager um eine Kopie und beim Führer um ein Original handelt. Außerdem führt er aus, dass der Manager „die Dinge richtig macht“, während der Führer „die richtigen Dinge macht“. Hiermit sind auch unterschiedliche Perspektiven verbunden. Der Führer denkt und arbeitet langfristig. Für den Manager geht es eher um kurzfristige Ziele.

Aus den Festlegungen und Beobachtungen von Bennis lassen sich ein paar ganz konkrete Anweisungen und Lerninhalte für angehende Führungskräfte ableiten:

  • Behalte den Horizont im Auge und fordere den Status quo heraus, statt ihn zu akzeptieren.
  • Sei ganz du selbst und versuche gar nicht erst ein folgsamer Befehlsempfänger zu sein.
  • Hinterfrage Dinge und sei dabei bereit, vermeintlich unabänderliche Tatsachen in Zweifel zu ziehen und neu zu denken.

Es gibt 4 Typen von Führungskräften – Finde heraus, welcher du bist

Wenn du vom Kollegen zum Vorgesetzten aufsteigen willst, lass uns unterscheiden, welche Art von Führungskraft du sein kannst. Vier verschiedene Arten von Führungskräften können wir anhand ihres Temperaments charakterisieren. Diese Einteilung ist als intuitives Modell für den Einstieg sehr hilfreich. Finde anhand der folgenden Kurzdarstellung selbst heraus, zu welcher Gruppe du gehörst:

Der Sanguiniker

Der (unaussprechliche) Sanguiniker (von lateinisch: sanguis, deutsch: Blut) gilt als heiterer, fröhlicher und aktiver Mensch. Er kennzeichnet sich vor allem durch seinen Optimismus und seine Neigung zu Phantasie und Kreativität. Er ist kommunikativ und extrovertiert und verfügt über eine ausgeprägte Beweglichkeit in Bezug auf seine Gedanken und Einstellungen. Allerdings ist es möglich, dass er sich als leichtsinnig und unbeständig erweist. Auch sagt man dem Sanguiniker nach, dass er zu Exzessen neigt und dass er in seinem Verhalten nicht sonderlich stark von Skrupeln bestimmt ist.

Als Führungskraft ist die Stärke des Sanguinikers eindeutig seine Fähigkeit, mit viel Energie Visionen und Konzepte zu entwickeln und andere mit seinen Ideen anzustecken. Mitarbeiter werden allerdings nicht selten die Erfahrung machen, dass ihr Vorgesetzter schon längst beim nächsten Thema angelangt ist, während sie noch damit beschäftigt sind, seine letzten Visionen in die Tat umzusetzen.

Der Phlegmatiker

Der Phlegmatiker liebt Ordnung und Ruhe und fällt durch seine Zuverlässigkeit auf. Zu seinen eindeutigen Stärken gehört die Fähigkeit, diplomatisch vorzugehen und ausgleichend zu wirken. Seine positiven Eigenschaften basieren überwiegend auf einem hohen Maß an emotionaler Stabilität. Dabei kann sein Phlegma durchaus zu einem gewissen Maß an Trägheit und mangelnder Lebhaftigkeit führen. Seine Bequemlichkeit bremst den Phlegmatiker oft in seiner Aktivität und seine Introversion erschwert die offene Kommunikation.

Als Führungskraft muss sich der Phlegmatiker vor allem disziplinieren und seine Trägheit überwinden. Gelingt ihm das, dann kann aber sehr gut zwischen ganz verschiedenen Positionen ausgleichen und mit seiner Zuverlässigkeit und Ordnungsliebe Ruhe und Frieden in das Unternehmen bringen.

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Der Choleriker

Wenn wir vom Choleriker sprechen, dann denken wir zuerst an einen unbeherrschten, aufbrausenden oder sogar jähzornigen Menschen. Jemand, der zu Wutanfällen neigt und eher unausgeglichen ist. Seine Erregbarkeit führt oft dazu, dass sich die Kommunikation und die enge Zusammenarbeit mit ihm als schwierig erweisen.

Positiv an ihm sind seine Willenskraft und Stärke, sowie sein Mut und seine Entschlossenheit. Sein Verhalten ist durch und durch von Leidenschaft geprägt und er kann eine ganz erstaunliche Energie aufbringen, wenn es darum geht, seine Ziele zu erreichen und seine Vorstellungen zu verwirklichen.

Als Führungskraft muss der Choleriker vor allem seine Wut und seinen Jähzorn in den Griff bekommen. Kein ernstzunehmender Vorgesetzter kann es sich mittlerweile noch leisten, seine Mitarbeiter anzuschreien oder anderweitig seinen massiven Launen auszusetzen. Gelingt es dem Choleriker, sich selbst zu bändigen, dann kann von seiner Leidenschaft und seiner unermüdlichen Dynamik das ganze Team sehr stark profitieren.

Der Melancholiker

Das vierte und letzte Temperament beschreibt den Melancholiker. Dieser Typus zeichnet sich vor allem durch seine Verlässlichkeit aus, die auf einem hohen Maß an Selbstbeherrschung basiert. Der Melancholiker ist außerdem gelassen und gleichmütig. Auf der anderen Seite wird er von seinem Pessimismus beherrscht und neigt zu Misstrauen und übermäßiger Kritik. Seine Schwermut und sein Trübsinn ersticken dabei oft jegliche Heiterkeit in seiner Umgebung bereits im Keim.

Als Führungskraft hat es der Melancholiker schwer, denn sein Pessimismus verträgt sich nicht gut mit der visionären Anforderung an einen Vorgesetzten. Er läuft Gefahr, andere durch seine skeptische und negative Art mit herunter zu ziehen. Wenn er es aber schafft diese Schattenseite in den Hintergrund zu drängen, dann ist seine Zuverlässigkeit und seine Beständigkeit von hohem Wert für jedes Unternehmen, während seine Selbstbeherrschung zu Gelassenheit und Souveränität führt.

Betrachte diese Einteilung bitte einfach als Modell. Es ist nicht akurat, aber muss es für den Moment auch nicht sein. Es hilft dir dabei, Erkenntnisse über dich zu gewinnen. Mit solchen Daumenregeln ist im schnellen Geschehen des Alltags oft sehr viel anzufangen. Wo liegen deine Chancen? Worauf musst du bei deiner Persönlichkeit achten, wenn du zum Vorgesetzten aufsteigen willst?

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So wirst du vom Mitarbeiter zur Führungskraft in deinem jetzigen Unternehmen

Gerade im Mittelstand gilt: Die Rekrutierung von Führungskräften aus den eigenen Reihen gewinnt bei immer mehr Unternehmen stark an Bedeutung. Damit reagieren die Akteure der Wirtschaft auf den Fachkräftemangel, die demographische Entwicklung und nicht zuletzt auch auf den Wettbewerb um talentierte Mitarbeiter mit den großen Konzernen.

Für die Personaler ist es mit vielen Vorteilen verbunden, wenn sie ihren Führungsnachwuchs intern suchen und finden. Wer bereits als Fachkraft im Unternehmen tätig ist, der kennt Strukturen, Mitarbeiter und die Unternehmenskultur bereits ziemlich genau. Er weiß, worauf er sich einlässt und auch das Unternehmen muss sich nicht erst einen Eindruck von einem neuen Mitstreiter verschaffen. Außerdem entfällt der Aufwand für die externe Suche nach neuen Teammitgliedern. Dieser wird von Personalern mit rund drei Monatsgehältern beziffert, wenn man Stellenanzeigen, Auswahlprozesse und Bewerbungsgespräche mit einbezieht.

Ganz abgesehen davon sind Aufstiegsperspektiven das beste Mittel gegen abwandernde Mitarbeiter. Und an dieser Stelle kommst du ins Spiel. Wenn du die Möglichkeit hast, in deinem bisherigen Unternehmen vom Kollegen zum Vorgesetzten zu werden, dann sparst auch du dir den aufwendigen Prozess der Stellensuche. Du brauchst dich auf keine ungewisse Situation einzulassen und trägst nicht das Risiko, dass sich eine neue Herausforderung als völliger Flop erweist.

Wenn du dich also dafür interessierst, vom Kollegen zum Vorgesetzten aufzusteigen, dann macht es absolut Sinn, dich erst mal im eigenen Unternehmen umzuschauen.

  • Gibt es dort bereits Programme zur internen Rekrutierung?
  • Ist es üblich, Führungskräfte intern zu besetzen?

Strecke deine Fühler aus und versuche herauszufinden, welche Optionen dir zur Verfügung stehen. Wenn du feststellst, dass deine Aufstiegsmöglichkeiten im bisherigen Betrieb bereits ausgereizt sind, dann kannst du dich immer noch anderweitig orientieren.

Die 10 ultimativen Regeln um vom Kollegen zum Vorgesetzten aufzusteigen

Als Führungskraft musst du über eine ganze Menge von Fähigkeiten verfügen und dich vor allem darauf verstehen, diese jeweils passend zur individuellen Situation einzusetzen. Da sich Menschen, Unternehmen und Projekte nun einmal stark voneinander unterscheiden, ist es nicht einfach, standardisierte Rezepte zu liefern, die aus dir eine erfolgreiche Führungskraft machen.

Allerdings gibt es eine Reihe von Regeln, die dich auf diesem Weg optimal unterstützen können. Diese Regeln will ich dir auf keinen Fall vorenthalten. Verinnerliche sie aufmerksam, präge sie dir ein und achte darauf, sie im Arbeitsalltag auch wirklich konsequent umzusetzen. Ich kann dir versprechen, dass sich diese Vorgehensweise in jeglicher Hinsicht auszahlt.

Regel 1: Der individuelle Stil

Vermeide es in jedem Fall, den Führungsstil anderer zu imitieren. Setze deine Energie stattdessen dafür ein, einen individuellen und unverwechselbaren Stil zu entwickeln, der von deinen persönlichen Stärken, Fähigkeiten und Kenntnissen geprägt ist. Als Kopie kannst du schnell ausgetauscht und ersetzt werden. Als Original machst du dich unverzichtbar und einzigartig.

Regel 2: Zurückhaltende Vorsicht

Wenn du deine Führungsaufgabe gerade neu übernommen hast, dann ist die Versuchung sehr groß, deine neue Macht auszuprobieren und grundlegende Dinge in deinem Verantwortungsbereich zu verändern. Halte dich hier in den ersten Wochen der Tätigkeit möglichst zurück und vermeide es, Entscheidungen zu treffen, die Einfluss auf wichtige Arbeitsabläufe und Strukturen haben. Teile diese Zurückhaltung deinen Mitarbeitern gegenüber mit und begründe sie damit, dass du dich zunächst gründlich einarbeiten willst.

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Regel 3: Mut zur Entscheidung

Wenn die Phase der Einarbeitung hinter dir liegt, solltest du dazu übergehen, wichtige Entscheidungen entschieden und entschlossen zu treffen. Vermeide es, Entschlüsse unnötig hinauszuzögern und halte dir immer vor Augen, dass es oft besser ist, eine falsche Entscheidung zu treffen, als gar keine.

Regel 4: Wertmaßstäbe nie übertragen

Zu den Merkmalen eines professionellen Führungsstils gehört es in jedem Fall, dass du deine individuellen Wertmaßstäbe nicht auf deine Kollegen und Mitarbeiter überträgst. Du kannst und sollst nicht erwarten, dass dein Wertesystem von anderen bereitwillig übernommen wird und du hast selbstverständlich keinen Anspruch darauf, dass dein Team in solch persönlichen Belangen mit dir übereinstimmt. Abgesehen davon ist es für eine gute Zusammenarbeit auch gar nicht nötig, sich auf gemeinsame Werte zu einigen.

Regel 5: Erfahrene Mitstreiter suchen

Suche im Unternehmen unter anderem auch den intensiven Kontakt zu erfahrenen und älteren Mitarbeitern. Diese verfügen über Kenntnisse und Fähigkeiten, die dir gerade zu Beginn deiner Tätigkeit sehr nützlich sein können. Außerdem werden diese Kollegen deine Zuwendung zu schätzen wissen und sie dir mit einem hohen Maß an Loyalität danken.

Zeige deutlich, dass du ihre Leistungen und Verdienste anerkennst und hole von Zeit zu Zeit ganz bewusst ihren Rat ein. Jeder Leitwolf braucht den Rückhalt im Team. Und ein älterer Mitarbeiter sieht zwar auf dem Papier aus, wie alle anderen, aber genießt informell deutlich höheres Ansehen. Wenn du ihn mit ins Boot holst, machst du dir den Schritt vom Kollegen zum Vorgesetzten deutlich einfacher.

Regel 6: Die Kunst des Delegierens

Mach es dir von Anfang an zur Gewohnheit, ausschließlich diejenigen Sachaufgaben persönlich zu erledigen, die außer dir niemand übernehmen kann. Die Fähigkeit zu Delegieren wird maßgeblich darüber entscheiden, wie erfolgreich du deine Führungsposition ausfüllen kannst. Wenn du stattdessen jede kleine Aufgabe an dich ziehst, wird dir schnell die Zeit für die wirklich wichtigen Herausforderungen fehlen. Das Spektrum reicht hier von Mikromanagement (du mischst dich in alles ein) bis zum Lassez-Faire (Du lässt überwiegend Mitarbeiter frei entscheiden).

Beide Extreme sind heikel, aber bieten eine klare Linie. In der Regel gibst du Ziel vor (oder bekommst sie selbst von der Unternehmensführung vorgegeben). Über den Weg der Zielerreichung kann es jedoch unterschiedliche Ansichten geben. Mischst du dich in alles ein, fühlen Mitarbeiter keine Verantwortung. Es ist nicht ihr Projekt. Beim Lassez-Faire fühlen sich manche, wie ein ungeliebtes Kind.

Du kommst nicht andauernd an und lobst jede kleine Leistung. Es gilt vor allem situative Besonderheiten zu berücksichtigen und personelle Unterschiede zu machen. Nicht jeder kommt damit klar, wenn er so frei entscheiden kann und fühlt sich vielleicht missachtet. Regelmäßiger Austausch mit dem Team ist deshalb wichtig – Management by walking around.

Regel 7: Steuern und Führen

Den überwiegenden Teil deiner Arbeitszeit solltest du mit Aufgaben aus den Bereichen Steuern und Führen verbringen. Es sind genau solche Arbeitsbereiche, mit denen du die Unternehmenskultur und die internen Strukturen prägst und bestimmst. Versäumst du es, hier entsprechende Aktivitäten zu entwickeln, dann gibst du einen wesentlichen Anteil dessen auf, wofür man dich engagiert hat.

Regel 8: Klare Ziele und Vorgaben

Arbeite gegenüber deinen Mitarbeitern und Kollegen mit möglichst klaren Zielen und Vorgaben und bemühe dich darum, jederzeit gut verständlich zu sein. Fordere von deinem Team Vorschläge für den optimalen Weg zu einem bestimmten Ziel. Das Ziel selbst solltest du entweder alleine vorgeben oder im gewissen Rahmen mit den Mitarbeitern vereinbaren.

Aus deinen Visionen konkrete Ziele zu entwickeln, gehört zu den zentralen Aufgaben einer Führungsperson. Und wennn du statt Zielvorgaben zu Zielvereinbarungen übergehst, entsteht zumindest der Eindruck, die Betroffenen zu Beteiligten zu machen. Das steigert die Identifikation deiner Mitarbeiter mit den Aufgaben, Zielen und dem Unternehmen als Ganzem.

Regel 9: Zurückhaltende Anwendung von Macht

Es ist für dich als Führungskraft natürlich ein leichtes, in allen erdenklichen Situationen Gebrauch von deiner beruflichen Macht zu machen. Du kannst Diskussionen im Keim ersticken oder den Widerstand deines Teams brechen, indem du einfach entsprechende Anweisungen gibst. Klüger und überzeugender ist es aber, wenn du deine Macht immer nur als letztes Mittel einsetzt und stattdessen auf die Kraft der Überzeugung und der Einsicht setzt.

Du erwirbst du dir Respekt und Wertschätzung. Andernfalls werden dir gute Mitarbeiter nicht lange erhalten bleiben. Und wenn du in einem kreativen Bereich arbeitest: In einer Atmosphäre der Angst und des Gehorsams ist keine Kreativität möglich.

Regel 10: Wahrheitsliebe und Glaubwürdigkeit

Dein wohl wichtigstes Kapital als Führungskraft ist deine Glaubwürdigkeit. Diese kannst du nur aufbauen und auf Dauer erhalten, indem du dich selbst konsequent an die Wahrheit hältst. Du musst nicht zwangsläufig alles aussprechen, was wahr ist. Alles was du sagst sollte aber immer der Wahrheit entsprechen.

Wenn du dich konsequent an diese Regel hältst, dann werden deine Mitarbeiter und Kollegen Vertrauen zu dir fassen und sich auf dein Wort verlassen. Hieraus erwächst eine natürliche Autorität, die es dir leicht macht, vom Kollegen zum Vorgesetzten zu werden und als solche auch anerkannt zu werden.

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Die 7 Rollen erfolgreicher Führungskräfte

Wenn du vom Kollegen zum Vorgesetzten werden willst, musst du künftige eine ganze Reihe unterschiedlicher Rollen parallel ausfüllen. Diese Rollen sind wie verschiedene Hüte, die du eigentlich nicht alle gleichzeitig tragen kannst. Genau hierin besteht vielleicht die größte Herausforderung. Als Fachkraft ist es geradezu erwünscht, dass du dich auf ganz bestimmte Bereiche spezialisierst. Oft ist es dabei kaum erforderlich, den Blick auch einmal nach rechts oder nach links zu lenken. Als Führungskraft gehören spezifische Fach- und Sachkenntnisse natürlich auch zu den erforderlichen Skills. Noch wichtiger ist aber, dass du ganz unterschiedliche Rollen beherrschst und dabei vor allem in der Lage dazu bist, diese flexibel und situationsgerecht einzusetzen.

Schauen wir uns die einzelnen Rollen und Facetten erfolgreicher Führungskräfte gemeinsam der Reihe nach an. Dabei erkläre ich dir nicht nur, was es damit jeweils auf sich hat. Ich gebe dir auch Hinweise darauf, wie du Defizite in den einzelnen Bereichen bei Bedarf ausgleichen kannst. Auf diese Weise kannst du ein persönliches Profil entwickeln und im Laufe der Zeit einstudieren, das dich sicher vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten führt.

Rolle 1: Führer

In einem Unternehmen eine Führungsrolle zu übernehmen, bedeutet vorrangig, die Unternehmenskultur zu entwickeln und zu prägen. Dabei gehört es vor allem zu den Aufgaben derjenigen, die führen, dass sie mit Menschen umgehen und sich um deren Bedürfnissen, Fähigkeiten, Möglichkeiten und Potenziale kümmern. Damit hat das Führen von Unternehmen eine ausgeprägte ethische Komponente.

Die Fähigkeiten, die du aufbringen musst, um als Führungskraft überzeugen zu können, lassen sich nicht immer klar definieren oder vermitteln. Es handelt sich hierbei vielfach um Soft-Skills, die du eher durch Selbstmanagement und innere Reflexion als durch Kurse, Schulungen oder die Anwendung von Fachwissen entwickeln kannst.

Beim Aufstieg vom Kollegen zum Vorgesetzten wird häufig übersehen, dass die rein fachliche Kompetenz noch nicht dazu führt, dass die erforderlichen Führungsaufgaben auch tatsächlich ausgefüllt werden können. Als Führer im Unternehmen ist es nicht erforderlich, dass du fachlich betrachtet in jedem Bereich der Beste bist.

Deine Aufgabe ist die Koordination und die Entwicklung aller vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen. Dabei solltest du übrigens durchaus über die Fähigkeit verfügen, anderen zubilligen zu können, die fachlich bessere Leistung zu erbringen und die daraus resultierende Anerkennung zu erhalten.

Rolle 2: Manager

Die Begriffe Führungskraft und Manager werden häufig synonym verwendet. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen beiden Disziplinen. Eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit wird dabei viele Fähigkeiten aus dem Management beherrschen. Der Manager benötigt dagegen keine Führungsqualitäten, um seinen Job gut erledigen zu können.

Im Prinzip arbeitet der Manager auf der Basis von methodischen Kompetenzen. Er verfügt über die Fähigkeit, strategische Konzepte zu entwickeln, die exakt das umsetzen, was auf der Basis von Visionen und übergreifenden Ideen vorgegeben ist. Der Manager kümmert sich um alle Dinge, die sich organisieren lassen. Er plant, realisiert und kontrolliert Prozesse, Strukturen und Standards und orientiert sich dabei immer an ökonomischen Dimensionen.

Führungskräfte überlassen die organisatorisch geprägte Umsetzung ihrer Visionen und Konzepte den Managern. Dennoch ist ein tiefes Verständnis von deren Arbeitsbereich und Methodik eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Führungsstil. Die Führungskraft muss das Instrumentarium der Manager verstehen und beherrschen. Nur so lassen sich die vorhandenen Ressourcen optimal ausschöpfen.

Wichtig ist dabei allerdings, dass man als Führungskraft versteht, dass man sich um die Details der Umsetzung von Konzepten auf Management Ebene nicht persönlich kümmern muss.

Rolle 3: Fachkraft

In diesem Leitfaden beschäftige ich mich ja vorrangig mit der Frage, wie du erfolgreich vom Kollegen zum Vorgesetzten wirst. Das bedeutet, dass du im Vorfeld die Position einer Fachkraft ausgefüllt hast und jetzt zum Sprung ansetzt. Als Fachkraft erfüllst du eine Voraussetzung, die ich persönlich für sehr wichtig halte. Du kennst nämlich bestimmte Unternehmensbereiche im Detail und bist mit Strukturen und Abläufen bestens vertraut.

In einer Führungsposition ermöglichen dir diese Einblicke und Kenntnisse ein tieferes Verständnis der Gegebenheiten im Unternehmen. Darüber hinaus verschaffen dir entsprechende Kompetenzen ein höheres Ansehen bei Mitarbeitern und Kollegen.

Ein Unternehmen von seiner fachlichen Seite her zu kennen, bewahrt dich darüber hinaus vor Fehlentscheidungen. Solche können externen Führungskräften schnell unterlaufen, wenn sie mit den eigentlichen Verhältnissen im Unternehmen nicht vertraut genug sind oder wenn es ihnen an fachlicher Kompetenz fehlt.

Wenn du über die Kenntnisse einer Fachkraft verfügst, dann bewahrt dich das vor einer ganzen Reihe von möglichen Fehlern. Außerdem sorgt deine Herkunft innerhalb des Unternehmens dafür, dass du über viele Kontakte zu deinen Mitarbeitern verfügst, die du im Rahmen deiner Führungsaufgaben vorteilhaft einsetzen kannst.

Rolle 4: Mitarbeiter

Auch als Führungskraft in einem Unternehmen bleibst du letztlich Mitarbeiter. Mit dieser Aussage will ich darauf hinweisen, wie hilfreich möglichst flache Hierarchien in modernen Arbeitsabläufen sind. Wer sich in einer Führungsposition vorrangig auf die Autorität beruft, die diese Rolle mit sich bringt, der wird es heute sehr schwer haben. Die meisten Menschen sind darauf eingestellt, unabhängig von der beruflichen Position auf gleichberechtigte Weise miteinander umzugehen.

Mitarbeiter und Kollegen werden, von einigen Ausnahmen abgesehen, offen äußern, was sie von deinen Standpunkten, deinen Entscheidungen und sogar von deiner Person halten. Ein ängstliches und übermäßig gehorsames Verhalten gehört längst der Vergangenheit an und ist nur noch selten anzutreffen.

Du wirst dir Respekt und Autorität also erst erarbeiten und deine Führungsrolle mit konkreten Inhalten füllen müssen, bevor du wirklich damit beginnen kannst, das Unternehmen oder einen Teil davon zu leiten und deine Visionen und Ideen umzusetzen. Den Weg dahin absolvierst du am leichtesten, indem du dich selbst in deine Rolle als Mitarbeiter einfindest und neben vielen anderen Zielen auch das Ziel zu verfolgen, ein guter Kollege und Mitarbeiter zu sein.

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Rolle 5: Repräsentant

Als Führungskraft bildest du eine sehr wichtige Schnittstelle zwischen dem Innern eines Unternehmens und seiner Wahrnehmung nach außen. Dein Unternehmen zu repräsentieren ist eine schwierige Aufgabe. Du musst nämlich zwei ganz unterschiedliche Rollen miteinander in Einklang bringen, ohne dabei deine Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Es versteht sich von selbst, dass deine Tätigkeit als Repräsentant nicht zuletzt auch etwas schauspielerisches Talent erfordert. Schließlich geht es darum, der Außenwelt ein Bild des Unternehmens zu vermitteln, das dem gewählten Image entspricht und das mit den bestmöglichen Umsatzchancen verbunden ist.

Als Führungskraft gehören aber nicht nur deine eigenen Repräsentationsaufgaben zu deinen Pflichten. Du bist auch dafür zuständig, deine Mitarbeiter dazu anzuhalten, das Unternehmen nach außen optimal zu vertreten. Hierbei ist es wichtig, dass es dir gelingt, die gesamte Belegschaft auf identische Imagewerte einzuschwören. Nur wenn diese von jedem verinnerlicht, eingehalten und nach außen vertreten werden, verwirklichst du deine Visionen auch in Bezug auf die Außenwirkung und erzielst eine einheitliche Wahrnehmung.

Rolle 6: Vorbild

Wenn du vom Kollegen zum Vorgestetzten wirst, bist du mehr denn je auch Vorbild und wirst kritisch beäugt. Die Zeiten, in denen eine hohe Position im Unternehmen gleichsam damit verbunden war, dass sich der Betreffende so benehmen konnte wie er wollte, dass gerade ein ungehobeltes Verhalten als Zeichen von Stärke betrachtet wurde oder dass Führungskräfte unverhältnismäßige Privilegien für sich in Anspruch nehmen durften, sind lange vorbei.

Heute kommt es vor allem auf Authentizität und Glaubwürdigkeit an. Und die kannst du nur dann erfolgreich aufbauen, wenn du deine eigenen Ansprüche auch in Bezug auf dein Verhalten einhältst.

Vorbild zu sein ist dabei eine ziemlich anstrengende Aufgabe. Im Unternehmen stehst du letztlich fast immer unter Beobachtung und wirst diese Rolle von daher eigentlich nie los. Im Idealfall verstellst du dich also gar nicht erst, sondern machst deine tatsächlichen Eigenschaften zu den Bestandteilen deiner Vorbildrolle. Natürlich wirst du nicht alle deine charakterlichen und persönlichen Merkmale für ideal halten.

Es kommt daher darauf an, die positiven Eigenschaften zu betonen, während du die negativen ein wenig in den Hintergrund rücken lässt. Das funktioniert am besten, wenn du in diesem Zusammenhang mit einem kleinen Konzept arbeitest. Betrachte dich dazu selbstkritisch und lege fest, welche deiner tatsächlichen Eigenschaften für die Vorbildfunktion geeignet sind. Denke außerdem darüber nach, welche Merkmale der angestrebten Idealrolle eher im Wege stehen. Nun kannst du daran gehen, mithilfe leichter Korrekturen in beide Richtungen, ein Vorbild zu formen, das dir ebenso gut entspricht, wie seiner Aufgabe.

Rolle 7: Mensch

Unnahbar, streng, verschlossen, überlegen und distanziert: So sah über lange Zeit die Beschreibung einer Führungskraft aus. Der Zweck dieser sehr künstlichen Inszenierung lag vorrangig in der Konzentration von Autorität. Diese Struktur passte dabei ideal zum Bild vom abhängigen Angestellten, der es sich unter keinen Umständen leisten konnte, bei seinem Vorgesetzten durch kritische Äußerungen oder Nachfragen in Ungnade zu fallen.

Insgesamt erhielt das unternehmerische Führen dadurch einen diktatorischen Charakter. Heute weiß man dagegen längst, dass die Ressourcen, die ein motiviertes, engagiertes und angstfreies Team einbringt, viel zu wertvoll sind, als dass man sie durch ein Übermaß an hierarchischen Strukturen im Keim ersticken lassen darf. Führen bedeutet deshalb mittlerweile vor allem, das volle Potenzial in jedem einzelnen Mitarbeiter zu entdecken und zu fördern.

Um dieses Ziel zu erreichen darfst du auf dem Weg vom Kollegen zum Vorgesetzten auf keinen Fall in längst überholten Vorstellungen von Macht und Autorität gefangen sein. Stattdessen gilt es, die Führungsrolle als Mensch unter gleichberechtigten Menschen auszufüllen. Mensch zu sein bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem empathisch zu sein. Erst diese Bereitschaft, Gedanken, Motive, Merkmale und Emotionen anderer Menschen zu erkennen und zu verstehen, befähigt die Führungskraft dazu, das volle Potenzial der Mitarbeiter auszuschöpfen.

Coaching für die Führungsrolle

Hoffentlich hat dich dieser Artikel deiner Entscheidung einen Schritt näher gebracht, ob du wirklich vom Kollegen zum Vorgesetzten aufsteigen möchtest. Wie geht’s jetzt weiter? Zum Beispiel mit einem individuellen Coaching. Wann ist das Coaching richtig für dich?

  • Wenn du tiefer in das Thema einsteigen willst
  • Wenn du deine Führungsambition sicher und schneller umsetzen willst
  • Wenn du Unklarheiten hast, ob du zur Führungskraft geeignet bist
  • Wenn du in deiner aktuellen Position feststeckst

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